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Die orofaciale Wahrnehmung dient in erster Linie dazu, die Lippen, Wangen, Zunge, den Gaumen und den Gesichts-/ Halsbereich wahrzunehmen und zu sensibilisieren. Die Bewegungs- und Koordinationsabläufe sowie das muskuläre Gleichgewicht werden ausgebaut, gefördert und gefestigt. Weiter werden durch diese Therapiemethode physiologische Bewegungsmuster, die korrekte Lippen- und Zungenruhelage inkl. Mundschluss und die Nasenatmung erarbeitet. Die mundmotorischen Übungen dienen zur Kräftigung der Muskulatur und deren besseren und gezielten Beweglichkeit. Dies ist u. a.  wichtig bei der Lautanbahnung im Kindes-/ Jugend- und Erwachsenenalter. Durch das gezielte Muskelfunktionstraining wird auch das physiologische Schluckmuster angebahnt.  Grundlegend für eine individuelle Therapie zur Regulation der orofacialen Muskulatur und Sensibilisierung ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit von HNO-Arzt, Kieferorthopäde, Kinderarzt und Logopäde. Ist die orofaciale Wahrnehmung gestört ( sog. orofaciale Dysfunktion), können folgende Symptome auftreten: Vermehrter Speichelfluss Fehlender Mundschluss, dadurch Mundatmung Unphysiologische Zungenruhelage, z. B. Zunge liegt auf der Unterlippe bei geöffnetem Mund Zunge stößt beim Sprechen an die vorderen Schneidezähne, Kind „lispelt“ oder aber die Zungenränder schließen bei Artikulation seitlich nicht ab und es kommt zu einer „verwaschenen“ Aussprache Wird eine o.g. Störung nicht behandelt, kann es zu folgenden Störungen kommen: Eine Störung der Kau-/ Beiß-/ Schluckfunktion- Eine Artikulationsstörung der Zischlaute wie /s/ und /sch/ Zahn-/ Kieferfehlstellungen
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Orofaciale Wahrnehmung
Die Behandlung kann präventiv z. B. bei Frühgeborenen, Kindern mit Behinderung, als Unterstützung vor/ während/ nach einer kieferorthopädischen Behandlung erfolgen, es dient zur Vorbereitung und Unterstützung für die Artikulationstherapie oder kann auch bei älteren Menschen z. B. nach Schlaganfall, Kehlkopfentfernung eingesetzt werden. Nach eingehender Diagnostik werden gezielte Übungen im Hinblick auf die vorliegende Störung auf den Patient individuell abgestimmt und fortlaufend an die Bedürfnisse und Ziele des Patienten angepasst.