Es geht also bei der Therapie um die Zunge, aber auch um einen Spannungs- und
Funktionsausgleich der Gesichts- und Kiefermuskulatur. Ebenso kann hierbei ein
Muskelungleichgewicht im Ganzkörperbereich auffallen, welche ebenso therapeutisch mit in
die Behandlung einbezogen werden kann, um einen Therapieerfolg zu erzielen. Desweiteren
können kieferorthopädische Behandlungen durch MFT unterstützt werden.
Myofunktionelle Störungen können bereits im Kleinkindalter auffallen, aber auch bei
Erwachsenen vorkommen.
Die Ursachen einer solchen Störung können sein:
Zu langes und intensives Daumen-/ Schnullerlutschen
Teeflaschen als Schnullerersatz oder allabendliches Flaschetrinken bis ins Schulalter
sind für die Entwicklung der Gesichts-/ Kiefermuskulatur ungünstig
Angeborene Lippen-/Kiefer-/Gaumenspalten, eine ungünstige Zahn-/ Kieferstellung
Behinderung der Nasenatmung durch häufige Infekte, Allergien,
Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Vergrößerung der Rachen-/ u.o. Gaumenmandeln
Schluckstörungen/ Lähmungen durch Schlaganfälle oder Operationen im Mund-/
Nasen-/ Rachenraum
Zahnersatz/ - prothesen
… um nur einige zu nennen.
Es gibt Auffälligkeiten, bei denen eine MFT günstig ist. Dies können sein:
Auffällige Mundatmung
Gewohnheiten wie Daumen lutschen, Nägel kauen, Zähne knirschen
Krankheiten, Allergien, Operationen (Entfernen der Gaumen-/ Rachenmandeln)
Schlingt große Bissen/ Schlucke herunter, spült Nahrung mit Flüssigkeit herunter
Isst/ trinkt geräuschvoll
Lispeln, verwaschene Aussprache
Um einen effektiven Behandlungserfolg zu erzielen, sollte zu Anfang der Therapie die
Lutschgewohnheit abgestellt werden. Während der Behandlung werden speziell auf den
Patienten abgestimmte Übungen zur Kräftigung der Muskulatur im Gesichtsbereich und
Übungen für die Haltung und Atmung erarbeitet, die auch täglich zu Hause durchgeführt
werden sollten.
Myofunktionelle
Therapie
Bei der myofunktionellen Therapie (kurz: MFT) geht es in erster Linie um die Korrektur des
falschen Schluckens. Die Zunge ist ein Muskelgeflecht. Funktioniert dessen Koordination,
so sollte die Zunge in der Lage sein, Speichel, Speisen und Getränke zu transportieren.
Dazu muss die Zunge einen notwendigen Unterdruck aufbauen, nämlich durch Ansaugen
der Zunge am harten Gaumen. Ist die Zunge dazu nicht in der Lage, müssen benachbarte
Muskeln mitarbeiten (z. B. die Lippen).