Unter dem Begriff Dysgrammatismus versteht man eine grammatikalische Störung, die häufig ein Teil einer Sprachentwicklungsstörung ist. Hierbei ist der Satzbau betroffen und die Kinder wenden die grammatischen Regeln nicht korrekt an. Es kann auch zu Auffälligkeiten in weiteren Bereichen kommen, z. B. in der Aussprache und/ oder bei der Wortschatzentwicklung. Kinder mit Dysgrammatismus können oft nicht alles richtig verstehen bzw. sich selbst verständlich äußern. Der Dysgrammatismus ist dadurch gekennzeichnet, dass die Kinder sich nicht selbständig korrigieren können. Ursachen für eine grammatikalische Störung sind: -  Im Laufe des Grammatikerwerbs sind Kinder auf sprachlichen Input angewiesen. Ist dieser fehlerhaft oder nicht den Bedürfnissen des Kindes entsprechend, kann es zu Störungen in diesem Lernprozess kommen. - Wenn sich ein Kind nur schlecht Dinge merken kann, so kann es sich auch nur schlecht Regeln merken, die aus dem sprachlichen Input abgeleitet werden können. - Rhythmus und zeitliche Abfolgen spielen in der Sprache eine große Rolle. Ist die Wahrnehmung davon gestört, kann die Reihenfolge und Position der Satzteile nicht bestimmt werden. Auffälligkeiten bei einer grammatikalischen Störung können sein: - Sätze sind unvollständig oder Satzteile werden verdreht - Falsche Verbstellung; im Deutschen gehört das Verb in der Regel an die 2.Stelle im Satz, Kinder mit Dysgrammatismus setzen auch nach dem 3. Lebensjahr das Verb ans Ende des Satzes, z. B. „Ich Saft trinken“ - Falsche Genusmarkierung, d.h., die Artikel werden nicht korrekt verwendet, z. B. „die Haus“ statt „das Haus“, „das Apfel“ statt „der Apfel“ - Falsche Mehrzahlbildung, z. B. „die Banane/ die Bananen“, aber „der Schlüssel/ die Schlüssel“